Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Straßenbahn Wagenpark: Anfang Oktober wurde mit dem Ausschlachten des ST 11-Tw 8214 im Btf. Böllenfalltor begonnen, gegen Ende des Monats folgte auch Tw 8209.

Im September erhielt ST 13-Tw 9872 Vollwerbung für eine Ausstellung "Rußland um 1900" in weißer Grundfarbe. Die Ausstellung endet Anfang Februar, so daß auch die Werbung nur bis dahin befristet sein sollte.

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Am 19.10.2008 wurde die bisherige Wendeschleife in Alsbach letztmalig befahren. ST 13-Tw 9861, der auch nachts die letzte Fahrt absolvierte, hat gerade die Endstation erreicht. Die direkt rechts der Bahn erkennbaren Masten ohne Fahrleitung sind bereits für die Streckenverlängerung gesetzt worden, im Vordergrund wartet die Neubaustrecke auf den Anschluß.

Streckenausbau Arheilgen: Die Stadt Darmstadt hat inzwischen entschieden, den Betrieb in Arheilgen erst im Frühjahr 2009 wieder aufzunehmen. Auch durch finanzielle Mehraufwendungen sei nicht sichergestellt bis zum Dezember alles fertigzustellen, so daß man sich für die Terminverschiebung entschieden habe.

Der Gleiskörper in der Frankfurter Landstraße ist inzwischen komplett fertiggestellt. Im Oktober wurde damit begonnen, die neue provisorische Wendeschleife Hofgasse anzulegen. Die bisherige Wendeschleife kann wegen anderer Bautätigkeiten (Neubau eines Supermarkts inkl. der Zuwegungen) in der bisherigen Form nicht gehalten werden. Ob die Mehrkosten hierfür sinnvoll angelegt sind, bleibt offen. Diverse Stimmen meinen, es hätte auch genügt, mit dem Bau des Supermarkts erst später zu beginnen und insbesondere habe bei der Entscheidung, die Wendeschleife umzubauen, ohnehin noch kein Investor für den Markt festgestanden. Inzwischen wurde aber bekanntgegeben, welche Supermarktkette bauen möchte und wie deren Konzept aussieht. Am Rande sei daher erwähnt, daß die alte Wagenhalle aus Dampfbahnzeiten, die mit Ausnahme weniger Veranstaltungen des lokalen Gewerbevereins leer stand, in den neuen Supermarkt einbezogen werden soll.

Ende Oktober wurde mit der Wiedererrichtung der Fahrleitungsanlagen begonnen. Ebenso wurde das bislang provisorisch überteerte Gleisstück zwischen der Wendeschleife Merck und dem Arheilger Ortsrand abgebrochen, um danach neue Gleise verlegen zu können.

Neubaustrecke Alsbach: Mitte Oktober waren die Gleisanlagen entlang der Strecke weitgehend fertiggestellt, es fehlten noch Teile der neuen Wendeschleife, eines dazwischenliegenden Bahnübergangs, sowie der Anschluß an die bisherige Strecke. Mit Betriebsschluß in der Nacht vom 19. auf den 20.10.2008 wurde der Straßenbahnbetrieb zwischen Eberstadt und Alsbach eingestellt. In der darauffolgenden Woche waren bereits Teile der ehemaligen Schleife Beuneweg abgebaut, sowie jenseits des Beunewegs die Gleisanlagen einschließlich des bislang hier vorhandenen Gleiswechsels. Bereits im Vorfeld waren schon einige neue Fahrleitungsmasten gesetzt worden.

Die straßenbahnfreie Zeit wird auch genutzt, den sanierungsbedürftigen Bahndamm zwischen den Hst. Tannenbergstraße in Seeheim und der Ludwigstraße in Jugenheim zu erneuern.

Um den Fahrgastansturm bewältigen zu können, fahren die Ersatzbusse Mo-Fr zwischen 6 und 9 Uhr, sowie zwischen 11.30 und 15 Uhr alle 7,5 Minuten zwischen Eberstadt und Alsbach, außerhalb dieser Zeiten bis 21 Uhr alle 15 Minuten. Im Abendverkehr und an den Wochenenden bleibt es beim 30-min-Takt. Die Busse folgen dabei zwischen Jugenheim und Alsbach nicht der üblichen SEV-Umleitung z. T. über Bickenbach (was spätestens mit der Erneuerung des Bahnübergangs Beuneweg ohnehin unmöglich geworden wäre), sondern verbleiben auf der alten Bergstraße.

Bei einer Baustellenbesichtigung im September ließ der Alsbacher Bürgermeister verlauten, daß der Name der neuen Endstation nunmehr "Am Hinkelstein" lauten soll. Hierüber kann man geteilter Meinung sein, Hauptargument gegen einen solchen Namen dürfte die Tatsache sein, daß sich zwar in unmittelbarer Nähe der Hinkelstein (Menhir) befindet, die Straße "Am Hinkelstein" aber gut 300 Meter von der eigentlichen Endstation entfernt ist.

Auch das Fahrplankonzept steht inzwischen: Unter der Woche wird die SL 6 nach Alsbach verlängert, im Takt wie die bisherige SL 8. Dies bedeutet, daß im Berufsverkehr die SL 6 alle 15 Minuten nach Alsbach verkehrt, außerhalb dieser Zeiten nur alle 30 Minuten. Jeder zweite Kurs endet dann wie bisher im Btf. Frankenstein. Die SL 8 entfällt während der Verkehrszeiten der SL 6 komplett, es verkehrt nur die SL 7 innerstädtisch alle 15 Minuten. Außerhalb der Betriebszeiten der SL 6 ändert sich nichts, wie bisher verkehrt die SL 8 dann alle 30 Minuten zwischen Arheilgen (bzw. derzeit Merck) und Alsbach. Mit der Verlängerung der SL 6 erhalten die Fahrgäste entlang der Bergstraße vier Minuten Fahrzeit geschenkt, die durch den Wegfall der Hst. in Darmstadt entstehen. Fahrgäste aus den Gemeinden, die diese Hst. erreichen wollen, müssen dann in Eberstadt einmal zusätzlich in die SL 1 bzw. 7 umsteigen.

Problematisch (und bislang ein Argument gegen die Verlängerung der Schnellinie) könnte die Anschlußsituation an der Wartehalle in Eberstadt mit den Bussen der OL P aus Pfungstadt werden. Bislang fanden die Fahrgäste der OL P eine "leere" SL 6 vor, die aber nun künftig bereits mit den Fahrgästen aus Alsbach besetzt ankommt. Um dieses Problem in den Stoßzeiten zu mindern, haben die Stadt und der Landkreis zusätzliche Straßenbahnfahrten zwischen Eberstadt und dem Schloß bestellt.

Betrieb: Vom 14. bis 16.10.2008 verkehrte die SL 9 nur als SL 2 zwischen Böllenfalltor und dem Hauptbahnhof, ab Schloß wurden Busse nach Griesheim angeboten. Grund: Nahe der Wagenhalle in Griesheim wurde ein zwischenzeitlich aufgearbeiteter Gleiswechsel wieder eingebaut.


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14.01.2009