Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Bauarbeiten: Gleich an vier Stellen wurde in den Herbstferien (30.9.-11.10.2002) an den Gleisen gearbeitet. In Eberstadt wurde die im Sommer begonnene Baumaßnahme im Ortskern weitergeführt. Dabei entfiel auch der Gleiswechsel südlich der Hst. Wartehalle. Im Bereich des zukünftigen Abzweigs der Kranichsteiner Strecke an der Kreuzung Frankfurter/Alsfelder Straße wurden die Gleise in der Kurve eingebaut und an die schon im Frühjahr montierten Weichen angeschlossen. Der Straßenverkehr wurde dabei über den Gleiskörper geführt. In Arheilgen wurden die Gleise im Bereich der Hst. Fuchsstraße und der Endschleife Hofgasse erneuert. Bei den beiden letztgenannten Baustellen wurden nur die nötigsten Arbeiten ausgeführt, da ja der zweigleisige Ausbau und Verlängerung bis Arheilgen-Nord geplant sind.

Die SL 1, 6 und 7 waren eingestellt, die SL 8 verkehrte nur zwischen Alsbach und dem Btf. in Eberstadt. Zwischen Eberstadt und der Gleisschleife Merck verkehrten Ersatzbusse tagsüber alle 7,5 Minuten, was zeitweise nicht ausreichte und zu entsprechender Überfüllung führte. Von der Gleisschleife Merck bis nach Arheilgen und Wixhausen verkehrte die verlängerte und auf 15-Min-Takt verdichtete OL WX. Dieser von den Fahrgästen nicht gerade positiv aufgenommene Umsteigezwang an der Gleisschleife war durch die Bauarbeiten an der Endstation und den damit verbundenen Problemen für wendende Busse in der Schleife Hofgasse nötig. Dabei gab es noch einen "angenehmen" Nebeneffekt: Die sog. "IG Frankfurter Straße" tritt, wie in den vergangenen Meldungen bereits berichtet, gegen den geplanten Straßenbahnausbau auf und forderte zuletzt gar die Einstellung der Straßenbahn in Arheilgen, da ein Umsteigen in den Bus am Merck ja zur Bedienung des Stadtteils ausreichen würde. Vielen Arheilgern dürfte durch den Umsteigezwang während der Bauarbeiten nun die Unsinnigkeit dieser Forderungen klar geworden sein.

Von den Bauarbeiten waren auch die anderen Buslinien (A, AH, EB, N, NB und P) betroffen, die entsprechend der Baumaßnahmen umgeleitet werden mußten.

Straßenbahn nach Kranichstein: Wie oben erwähnt, wurde die Gleiskurve an der Alsfelder Straße erstellt. Die Gleise werden dabei bis zum Meßplatz auf einer Betonplatte befestigt und eingepflastert, die weitere Strecke wird als Hochgleis - später mit Rasen - ausgeführt. Ende Oktober waren die Gleise bis auf die Rampe zur Brücke über die Odenwaldbahn verlegt, einschließlich eines doppelten Gleiswechsels vor dem Eingang des Nordbads.

Betrieb: Am 31.8. verkehrte die SL 9 wegen einer Veranstaltung im Griesheimer Ortskern am Nachmittag nur bis zur Wagenhalle und wendete dort. Am 14. und 15.9. konnte die SL 3 nachmittags wegen einer Sportveranstaltung bzw. Umzug in Bessungen nicht verkehren. Es wurde im SEV gefahren. Ebenso wurde die SL 3 wegen Fahrleitungsarbeiten am 19.10. bis gegen 19 Uhr durch Busse ersetzt.

Bei einem Unfall am Nachmittag des 28.10.2002 wurde ST 11-Tw 8214 erheblich beschädigt. In den nordwärts fahrenden Zug der SL 6 fuhr an der Kreuzung Frankfurter Str./Martin-Luther-King-Ring ein Traktor. Durch den Aufprall wurde die Vorderachse des Traktors abgerissen und verkeilte sich unterhalb des Tw. Ein Kran der Feuerwehr mußte die Straßenbahn anheben, um den Fremdkörper zu bergen.

Museumsbetrieb: Zur "Historischen Grenzkontrolle" am 8.9.2002 verkehrte neben dem Dampfzug auch Tw 57 mit Bw 182. Die jährlich durchgeführte Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Griesheimer Laienschauspielern soll an die Zeit der französischen Besetzung der Rheinebene nach dem ersten Weltkrieg erinnern. Dazu werden der Dampfzug und Tw 57 an der Hst. Waldfriedhof gestoppt und von "französischen Soldaten" kontrolliert, die bei dieser Gelegenheit auch Schmuggler verhaften. Das Spektakel erfreut sich großer Beliebtheit, so daß die Dampfzüge regelmäßig bis auf den letzten Platz besetzt sind.

Wegen eines Defekts an der Dampflok wurden die Fahrten am Wochenende 14./15.9. ersatzweise mit ST 3-Tw 57 durchgeführt.

Der Aufbau eines neuen geschlossenen Beiwagens im Btf. Böllenfalltor schreitet voran. Der Wagen ist dem historischen Vorbild der in Darmstadt eingesetzten Dampfbahnwagen nachempfunden und wird auf einem ex-OEG-Güterwagen-Fahrgestell aufgebaut. Er soll den derzeit an erster Stelle eingesetzten Bw 145 ersetzen. Nach Fertigstellung des Wagens sehen die derzeitigen Planungen die Aufarbeitung des im August wieder übernommen SB 5-Bw 171 (KSW) vor.

Die Fahrsaison 2003 des Dampfzugs wird sich an die Fahrpläne des Jahres 2002 anlehnen, jedoch werden die Fahrten im Frühsommer zwischen Eberstadt und Alsbach voraussichtlich nur noch an Sonn- und Feiertagen durchgeführt.

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Darmstadt: Am 22.9.2002 beendet der Dampfzug mit Lok 7 und den Bw 145+101+100+301 gerade eine weitere Runde mit der Einfahrt in die Wendeschleife Griesheim/Wagenhalle. (Foto: Holger Kötting)


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30.10.2002