Neues von der Straßenbahn Darmstadt

Knapp 35 Mio Fahrgäste wurden 2007 befördert, das sind rund drei Prozent mehr Kunden als im Vorjahr. Daß die Fahrgeldeinnahmen nicht im gleichen Maß gestiegen sind, erklärt sich vor allem dadurch, daß Zeitkarten öfter genutzt wurden. Neben den gestiegenen Kraftstoffpreisen sieht man beim Verkehrsbetrieb aber auch die erneuerte Wagenparkflotte als ein Zugpferd für die neuen Kunden. 2007 wurden 18 neue Straßenbahnen und 25 neue Busse gekauft, soviel wurde nie zuvor in den ÖPNV investiert. Beim Buswagenpark kann man damit vollständig Niederflurtechnik anbieten, bei der Straßenbahn immerhin, Trieb- und Beiwagen zusammengerechnet, knapp 90%. Das Durchschnittsalter der Fahrzeugflotte beträgt im Busbereich zweieinhalb Jahre, bei den Straßenbahntriebwagen etwas über acht Jahre.

Auch der Busbetrieb kann zunächst in eine gesicherte Zukunft blicken, nachdem die Bestellgremien beschlossen haben, die bisherigen Linien für weitere acht Jahre ohne Ausschreibung an die Heag mobibus zu vergeben. Umsonst war diese Sicherheit jedoch nicht zu erhalten, so muß der Betrieb künftig zu solchen Konditionen gefahren werden, die sich in etwa bei einer Ausschreibung ergeben hätten. Dies bedeutet u. a. eine weitere Einsparung von jährlich etwa 1,2 Mio EUR, ein Gebot, 25% der Leistungen an Subunternehmer zu vergeben, sowie der Verzicht z. B. auf Gelegenheitsverkehre.

Insgesamt wurde 2007 ein Defizit von 21,7 Mio EUR eingefahren, dies sind 1,3 Mio EUR mehr als im Vorjahr. Rechnet man aber z. B. dagegen, daß die Beschaffung der neuen Straßenbahnen etwa 3 Mio EUR jährlich Mehrkosten verursacht, so hat sich das Defizit eigentlich verringert.

Straßenbahn Wagenpark: Die beiden noch in Darmstadt befindlichen ST 11-Tw 8209 und 8214 sind abgestellt und kommen nicht mehr zum Einsatz. Weiterhin in der Aufarbeitung befindet sich der künftige Museums-Tw 8210.

Im Juli wurde bei den ST 13-Tw 9858, 9859 und 9867 die Volksbank-Vollwerbung entfernt.

Streckenausbau Arheilgen: Die fehlenden Gleise an der Fuchsstraße wurden inzwischen ergänzt. Damit fehlt nur noch der Anschluß an das bisherige Streckennetz sowie der letzte Gleisbereich vor der bisherigen Wendeschleife Hofgasse. Hier wird derzeit der Untergrund vorbereitet. Ebenfalls an der Hofgasse wurde mit dem Aufbau einer neuen Gleichrichterstation begonnen. Aufgrund der Verzögerungen beim Bau ist bislang nicht klar, ob der Fahrplanwechsel im Dezember als Termin für die Inbetriebnahme gehalten werden kann, oder ob es eine Verschiebung Richtung Frühjahr 2009 geben wird.

Für den zweiten Bauabschnitt, die Verlängerung der Strecke bis an den nördlichen Arheilger Ortsrand liegt noch immer kein Zuwendungsbescheid vor. Trotzdem hat die Stadt bereits mit Sondierungsbohrungen im Verlauf der Streckenführung begonnen. Damit sollen Verzögerungen wie beim ersten Abschnitt aufgrund nicht verzeichneter Kabel und Kanäle unter der Frankfurter Landstraße vermieden werden.

Neubaustrecke Alsbach: Nach dem Baubeginn im Juni wird entlang der gesamten Streckenverlängerung gearbeitet. Südlich der bisherigen Endstation wurden erste Gleise verlegt. Mit der Verlängerung entfällt die bisherige Wendeschleife am Beuneweg. Zur Anpassung der Gleislage und Neuerrichtung der Bahnsteige wird die SL 8 vsl. ab den Herbstferien zwischen Eberstadt und Alsbach eingestellt. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember wird sich auch das Fahrplankonzept leicht ändern. So wird es werktags zumindest teilweise eine Verknüpfung der SL 8 mit der SL 6 geben. Fahrgäste aus Alsbach können dann den Zeitvorteil der Schnellinie 6 auf der Fahrt in die Darmstädter Innenstadt mitnehmen.