Personalien: Arne Rath wird zum 1.9.2023 als Geschäftsführer die Nachfolge von Michael Dirmeier antreten, der aus Altersgründen ausscheidet. Rath ist bislang Geschäftsführer bei DB Regio Bus Mitte.
Am 28.3.2023 erreicht ST 15-Tw 22105 gerade von Süden kommend den Hauptbahnhof in Darmstadt. Zuglok ist die Re 4/4II 421 379 des Dampflok-Depots Full. Bis zur Abladung am späten Abend wird die
Fuhre im Güterbahnhof zwischengeparkt.
Straßenbahn Wagenpark: Inzwischen sind sechs ST 15 abgeliefert. In der Nacht 8./9.3.2023 kam Tw 22104 in Darmstadt an, am 28./29.3. Tw 22105 und am 26./27.4. Tw 22106. Alle Wagen werden von Stadler auf der Schiene angeliefert und treffen meist am Nachmittag im Darmstädter Hbf. ein. Gegen 21:30 Uhr wird der Zug (inklusive E-Lok) von einer Diesellok in das städtische Anschlussgleis in der Mainzer Straße gedrückt und dort auf einen Straßentieflader der Fa. Bender umgeladen. Danach erfolgt der Straßentransport durch das Evonik-Werksgelände und die Dolivostraße in die Bismarckstraße. Diese wird üblicherweise bereits ab 22 Uhr für den Straßenbahnverkehr (SL 3) gesperrt und ein Schleppfahrzeug (ST 14) im Bereich der Feldbergstraße bereitgestellt. Nach dem Abladen per Rampe erfolgt (meist zwischen 1 und 2 Uhr) die Schleppfahrt des Neufahrzeugs in den Btf. Kranichstein. Davon abweichend wurde Tw 22106 am 27.4. vom Tieflader bis in die Frankfurter Straße nördlich der Hst. Rhönring gefahren und dort abgeladen. Die Schleppfahrt nach Kranichstein absolvierte Arb-Tw 1501.
Für die Probe-, Inbetriebnahme- und Schulungsfahrten reichen inzwischen die Kapazitäten im Btf. Kranichstein nicht mehr aus. Mindestens zwei ST 15 sind daher regelmäßig im Btf. Frankenstein anzutreffen, zumal von dort auch die Darmstädter "Standardbremsprobestrecke" zwischen Malchen und Seeheim schneller zu erreichen ist.
Am 7.3.2023 kehrte ST 12-Tw 9124 von der externen Instandsetzung per Tieflader zurück in den Btf. Böllenfalltor.
Für die geplante externe Sanierung von zunächst 15 (ggf. bis zu 25) Bw der Serie SB 9 ist die Ausschreibungsfrist abgelaufen. Bis zum Redaktionsschluss war noch nicht bekannt, wer den Auftrag erhält.
Im März entfiel bei ST 13-Tw 9874 die Heinerfest-Vollwerbung, bei Tw 9855 im April die Werbung für die Ausbildung bei der Hessischen Finanzverwaltung.
Nach wie vor sind die Hochflurfahrzeuge der Serie ST 12 unverzichtbar für den Linienbetrieb. Wie schnell sie nach der Inbetriebnahme der ST 15 von Stadler verschwinden werden, ist noch nicht
absehbar. Tw 9117 (mit Bw 9444) hat am 3.5.2023 gerade die Hst. Wartehalle in Eberstadt erreicht. In dieser Fahrtrichtung muss noch auf der Straße eingestiegen werden.
Neubaustrecke Ludwigshöhviertel: 25 Seiten Einwendungen will die gegen die Trasse agierende Bürgerinitiative "Waldverteidigung Bessungen" nach eigenem Bekunden beim Planfeststellungsverfahren eingereicht haben. Wenn diese Einwendungen in der Summe allerdings genauso gehaltvoll sind wie die abschnittsweise veröffentlichten Passagen, so wird wieder einmal zu allem Möglichen referiert (z. B. auch zu Garagenplanungen im Neubauviertel, die aber überhaupt nicht Bestandteil des jetzigen Verfahrens sind), allerdings nur wenig substanzielles gegen die eigentliche Planung vorgebracht. Man kann daher schon jetzt voraussehen, dass die BI nach Erteilung des Baurechts lautstark darüber lamentieren wird, dass ihre "guten Argumente" kein Gehör gefunden hätten. Auch eine Online-Petition gegen den Bau hat die BI eingerichtet. Unabhängig von der rechtlichen Irrelevanz haben zum Redaktionsschluss nur 322 Personen aus Darmstadt diese Petition gezeichnet. Damit folgen gerade einmal 0,2% der Bevölkerung der Ansicht der BI.
Weitere Neubaustrecken: Wie bereits im letzten Teil berichtet, wird eine Straßenbahnanbindung Weiterstadts untersucht. Noch immer sind die Planer allerdings dabei, vier Korridore/Varianten zu vergleichen, ohne dabei wesentliche Neuerungen gegenüber den früheren Untersuchungen zu nennen.
Eine andere Machbarkeitsstudie kommt für die Verlängerung der Straßenbahn von Griesheim in die westlich gelegenen Riedstadtgemeinden Wolfskehlen und Goddelau zu einem positiven Ergebnis. Die präferierte zweigleisige Trasse hätte eine Länge von etwa 6,5 km. Im Rahmen der Studie prognostizieren die Planer eine Fahrgaststeigerung von etwa 25-50% und eine Verkürzung der Reisezeit zwischen Goddelau und Darmstadt um etwa 15 Minuten. Dies lässt einen positiven Nutzen-Kosten-Faktor erwarten. Grob geschätzt würden nach aktuellem Stand Baukosten von etwa 58 Mio EUR anfallen. Eine (deutlich) abgespeckte und auch schon von der Stadt Griesheim untersuchte Variante würde lediglich die Verlängerung vom Platz Bar-le-Duc an den Westrand der Stadt abdecken. Zusammen mit einem P+R-Platz könnte dies zumindest den Durchgangsverkehr durch Griesheim reduzieren. Zusätzlich gibt es in Griesheim die Überlegung, die Trasse ab dem Ortsrand entlang der L3303 nach Süden bis zum Flechsgraben zu führen, um das Neubaugebiet Südwest anzubinden.
Umbau Frankfurter Straße: Die Neugestaltung der Frankfurter Straße zwischen den Hst. Willy-Brandt-Platz und Pallaswiesenstraße nimmt Gestalt an. In den Osterferien konnte das stadteinwärts führende Gleis verlegt werden. Außerdem wurde die Fahrleitung wieder komplettiert. Das neue Gleis ist jedoch beiderseits der Baustelle noch nicht an die Bestandstrasse angebunden. Der Baustellenbereich wird, sofern überhaupt Fahrten stattfinden, weiter eingleisig auf dem östlichen, im vergangenen Herbst erneuerten, Gleis passiert. Dabei wird es bis in den Spätsommer bleiben. Seit Anfang Mai ist nun die Stadt für die Baustellenkoordination zuständig und muss die Fuß- und Radwege aufbauen. Ab dem 4.9. sollen die Straßenbahnen wieder nach Arheilgen und Kranichstein fahren, die Begleitmaßnahmen dauern aber noch bis in den November. Man darf allerdings gespannt sein, ob bis zu diesem Termin der Wagenpark wieder soweit verfügbar ist (und die ST 15 eine Fahrgastzulassung haben), dass damit die Mehrleistungen abgedeckt werden können. Wegen der Nichtverfügbarkeit von Straßenbahnen war der Inselbetrieb der SL 4 zwischen Kranichstein und Arheilgen im vergangenen November eingestellt worden.
Neubau Rheinstraßenbrücke: Der Neubau der maroden Brücke über die Gleise des Hauptbahnhofs wird konkreter, hat aber bislang noch keine Auswirkungen auf den Straßenbahnbetrieb nach Griesheim. Seit Anfang April müssen allerdings schon einige Buslinien wegen geänderter Einbahnstraßenführungen um die Brücke herum umgeleitet werden. Und seit dem 24.4. kehrt die OL F/FU auf die Ostseite des Bahnhofs zurück, da auf der Westseite der Zweifalltorweg gesperrt ist. Ab Anfang kommenden Jahres ist, nach der Installation einer Behelfsbrücke, mit den Abbrucharbeiten des Nordteils der Bestandsbrücke zu rechnen. Im Frühjahr 2024 soll dann die Straßenbahn abschnittsweise verlegt werden, dazu ist Anfang Januar ein SEV nach Griesheim eingeplant.
Betrieb: In den Osterferien vom 1. bis 23.4.2023 wurden die Gleise in der Poststraße (Blockumfahrt Hbf.) getauscht. Die SL 2 und 3 fuhren daher zwischen Luisenplatz und Hbf. ausschließlich als Ringlinie im Uhrzeigersinn, d. h. über Rheinstraße zum Hbf., zurück über Bismarckstraße. Die SL 1 entfiel, von den Ausrückfahrten aus Eberstadt abgesehen, ebenso die SL 10 planmäßig wegen Schulferien. Auch die den Bereich passierenden Buslinien wurden bis zum 7.5. (wegen Aushärten des Asphalts) umgeleitet, auf der OL H entfiel beispielsweise stadteinwärts der Halt am Bahnhof.
Im Zeitraum vom 8. bis 11.5. werden einige Gleise auf dem Willy-Brandt-Platz getauscht. Die SL 3 fährt dann über die Rheinstraße.
Zum Fußballspiel am 18.3. wurde auf der Achse Hbf-Böllenfalltor ab Spielbeginn im 5-Min-Takt gefahren. Am 9.4. wurde ab 11 Uhr ein 7,5-Min-Takt ab der Innenstadt angeboten. Wegen der vorgenannten Bauarbeiten am Hbf kamen die Verstärkerzüge aus Eberstadt bzw. Griesheim. Am 21.4. hingegen wurde ab 15 Uhr die SL 2 von der Lichtwiese abgezogen und fuhr aus der Innenstadt kommend zum Böllenfalltor. Am 6.5. gab es ab 18 Uhr wieder einen 5-Min-Takt zwischen Bahnhof und Böllenfalltor.
Bus Wagenpark: Der Verkehrsbetrieb hat 19 weitere Elektrogelenkbusse bestellt, neun von MAN und zehn von Evobus. Nach der Anlieferung ist damit über die Hälfte des Fuhrparks auf Elektroantrieb umgestellt.
03.05.2025