Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Straßenbahn Wagenpark: Am 6.11.2015 ist der als Arbeitswagen vorgesehen ehemalige Augsburger M8C 8001 von der Aufarbeitung aus Leipzig zurückgekehrt.

Bismarckstraße: Der Gleisbau ist inzwischen weiter fortgeschritten, trotzdem klaffen noch immer Lücken auf der zu sanierenden Gesamttrasse. Als Grund für die aufgelaufene Verspätung werden inzwischen u. a. aufwendige Kampfmitteluntersuchungen genannt. Immerhin sind die Bauarbeiten soweit vorangeschritten, daß an der Kreuzung Bismarckstraße/Kirschenallee der Straßenverkehr wieder in die Bismarckstraße abbiegen darf. Ab dem Frühjahr sollen dann auch die Umleitungen für die betroffenen Stadt- und Regionalbuslinien R, 675 und 5513 entfallen. Im Fahrplanbuch sind die neuen Fahrzeiten bereits veröffentlicht. Für die restlichen Linien ist der Herbst angegeben. Die SL 3 selbst soll allerdings erst wieder zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 auf die Strecke zurückkehren.

Damit ist weiter auch unklar, was mit der östlichen Bismarckstraße passiert. In der ursprünglichen Planung sollte auf den jetzigen Bauabschnitt erst eine Sanierung der südlichen Frankfurter Straße erfolgen, zwischenzeitlich wurde der direkte Baubeginn im Anschluß an die aktuelle Baustelle diskutiert. Weder zur einen noch zur anderen Option gibt es momentan belastbare Informationen.

Neubaustrecke Lichtwiese: Ende November 2015 fand im neuen Hörsaalzentrum der TU Darmstadt eine Informationsveranstaltung zur geplanten Stichstrecke statt. Dabei legten die verschiedenen Beteiligten die Notwendigkeit der Strecke dar, erläuterten die geplanten Maßnahmen und Begleitarbeiten. Wie bei solchen Veranstaltungen üblich, formulierten Straßenbahngegner ihre Ablehnung mit allseits bekannten und meist abstrusen Argumenten, beginnend von der Landschaftszerschneidung, Autorückstaus, Fußgängergefährdung oder dem oft gehörten Kommentar, daß Studenten ja die paar Meter laufen könnten (man stelle sich eine solche Forderung dann für Schulkinder oder Senioren vor, derjenige würde dann einen (neudeutsch) Shitstorm erster Güte erhalten). Insgesamt ist die Riege der Gegner deutlich kleiner als bei anderen Neubauprojekten und es wurden keine Argumente vorgebracht, die wirklich das Projekt verzögern könnten.

So schön jeder Meter Neubau ist, ist allerdings bedauerlich, daß nur die kleinstmögliche Lösung gewählt wurde und damit diverse Optionen für die Zukunft und weitere Einsparpotentiale ungenutzt bleiben. Weder folgt die Strecke der OL K durch das Woogsviertel, noch wird sie gleich bis zum Haltepunkt Lichtwiese der Odenwaldbahn weitergeführt. Damit wird trotz der neuen Strecke die OL K weiter fahren müssen.

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Dringend sanierungsbedürftig ist die südliche Frankfurter Straße zwischen Pallaswiesenstraße und Willy-Brandt-Platz, die hier am 7.1.2016 von ST 13-Tw 9874 und Bw 9452 passiert wird. Die gesamte Pflasterung im Gleisbereich wurde inzwischen durch eine Asphaltdecke ersetzt, rechts auf der Straße sind die gescheiterten Versuche der Stadt erkennbar, mit einfachsten Mitteln notdürftig die Winterschäden der vergangenen Jahren zu beseitigen. Ob und wann die durch vier Linien belastete Strecke erneuert wird, ist derzeit noch unklar.

Geplant und für das Planfeststellungsverfahren festgelegt ist nun die Streckenführung beginnend mit einem Gleisdreieck an der Hst. Hochschulstadion (ehemals Jahnstraße) der SL 2 und 9 durch den Lichtwiesenweg bis zur Endstation Lichtwiese, die sich etwas nördlich der bisherigen Busendstation befindet. Aus Platzgründen sind die letzten 150 Meter eingleisig ausgeführt, bevor sich auf dem Platz eine im Uhrzeigersinn befahrene Wendeschleife anschließt. Die zweigleisige Haltestellenanlage befindet sich auf der Nordseite der Schleife vor deren Befahrung. Auf der Hälfte der 1,1 km langen Strecke wird eine Hst. Kletterhalle eingerichtet.

In Abhängigkeit vom Ausgang der Planfeststellung und der Vergabe der Bauleistungen wird die Inbetriebnahme nun für Dezember 2018 vorgesehen.

Fahrplanwechsel: Wenig neues gibt es zum gültigen Fahrplan ab Dezember 2015. Die Hst. Steinberg/Stadion wurde in Merck-Stadion umbenannt. Einzelne Spätfahrten der SL 1 (ausscheidende Züge anderer Linien am Hbf.) wurden um wenige Minuten nach hinten verschoben, um einen besseren Anschluß an ankommende S-Bahnen aus Frankfurt herzustellen. Auf der SL 3 gibt es eine weitere Spätfahrt, dafür wird eine Spätfahrt der SL 5 vom Bahnhof zum Luisenplatz (und weiter zum Böllenfalltor) zurückgezogen. Im Busbereich wird (wie berichtet) der Airliner zum Frankfurter Flughafen von der Endstation Hbf. zum Kongreßzentrum mit Halt am Luisenplatz verlängert. Trotz Sondertarif beteiligt sich die Stadt an den Kosten der Verlängerung in die Innenstadt.

Im Rahmen des Stadionverkehrs für Bundesligaspiele hat das Verkehrsunternehmen im Zeitraum vor und nach dem Spiel die Fahrradmitnahme in Linien, die Richtung Stadion (bzw. später zurück) fahren, untersagt. Was logisch klingt, kann aber umgekehrt wieder hinterfragt werden, wenn im dichtesten (und deutlich häufigeren) Berufsverkehr sich mehrere Fahrradfahrer für nur kurze Strecke über die vorhandenen Kapazitäten hinaus befördern lassen.

Betrieb: An Weihnachten galt der übliche Samstagsfahrplan mit Nachtbetrieb, an Silvester verkehrten die Hauptstraßenbahn- und Buslinien im 30-Min-Takt bis zum Beginn des Sonntagsfahrplan.

SEV mit Taxen: Was in Frankfurt schon seit einigen Jahren üblich ist, wird nun auch in Darmstadt eingeführt. Kommt es künftig zu Betriebsstörungen im Straßenbahnbereich, kann die Leitstelle auf Taxen zurückgreifen, die dann im Auftrag des Verkehrsunternehmens den Betrieb auf dem unterbrochenen Abschnitt sicherstellen. Für den Fahrgast gelten die normalen Fahrkarten, allerdings gibt es natürlich auch keine Extrawünsche, sondern nur eine Beförderung mit Ein- und Ausstieg an oder in der Nähe der regulären Haltestellen. Der Taxi-SEV wird jedoch nur solange aufrechterhalten, bis normale Busse den Betrieb übernehmen können - oder die Störung beseitigt ist.


Arbeitsgemeinschaft Historische HEAG-Fahrzeuge e. V.

Adventsverkehr: An den Adventssamstagen wurden wie im letzten Jahr Sonderfahrten mit ST 3-Tw 57 und SB 3-Bw 132, sowie einmal mit ST 7-Tw 31 angeboten. Die Rundfahrt ging in diesem Jahr über die Strecke Schloß-Eberstadt-Luisenplatz-Merck-Schloß.


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05.09.2016