Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Bauarbeiten: Während der Sommerferien vom 21.7. bis 31.8.2003 wurde die SL 9 komplett im SEV gefahren, ebenso die SL 1. Im Bereich der Hst. Herdweg und Roßdörfer Platz wurden die Gleise erneuert, jedoch konnte letztgenannte Maßnahme nicht vollständig durchgeführt werden, so daß eine erneute Sperrung nötig sein wird. In Griesheim wurde der im vergangenen Jahr ausgebaute Gleiswechsel an der Hst. St. Stephan wieder eingesetzt. Die Hst. Rhein-/Neckarstraße wurde an die künftige Gleislage angepaßt. Bis zum Umbau der Gleisanlagen müssen bei den Stadtbahnwagen (ST 10-12) wie an der Berliner Allee die Trittstufen ausgefahren werden, trotz Hochbordbahnsteig. Im Bereich der Zufahrt zum Hauptbahnhof wurden die Pflasterarbeiten fortgesetzt.

Ende August wurden vom Land Hessen Zuwendungen in Höhe von rund 2,3 Mio EUR übergeben. Damit werden u.a. der neue Busbahnhof und die Gleisanlagen am Hauptbahnhof bezuschußt. Im September werden daher die Gleisbauarbeiten auf einer Länge von rund 200 Meter weitergeführt. Zu diesem Bauabschnitt gehört auch der Einbau der Weichen für die künftige "große" Wendeschleife der SL 3.

Geplante Neubaustrecken: Im Juli hat die Verbandsversammlung der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation der zweiten Nutzen-Kosten-Untersuchung für eine Straßenbahnstrecke in die nordwestlich gelegene Nachbarstadt Weiterstadt zugestimmt. Im letzten Jahr kam ein erstes Gutachten zu einem positiven Ergebnis. Die Baukosten werden derzeit auf etwa 43,5 Mio EUR geschätzt. Welche Streckenführung in Weiterstadt gewählt wird, ist noch offen. Es werden zwei Varianten untersucht. Die Stadt Weiterstadt läßt auf eigene Kosten eine dritte Variante berechnen.

Ebenfalls liegt ein Gutachten zur Verlängerung der SL 8 in Alsbach um eine Haltestelle zur Melibokusschule vor. "Es bedarf zwar noch Ergänzungen, sieht aber recht positiv aus", wird der Alsbacher Bürgermeister zitiert. Die Verlängerung wird etwa 4 Mio EUR kosten. Positiv auf das Gutachten hat sich ausgewirkt, daß bereits in den 1970ern die Grundstücke für die Trasse aufgekauft wurden und hier keine weiteren Zusatzkosten entstehen.

Die Weiterführung der SL 8 bis Zwingenberg scheint hingegen wieder einmal vom Tisch zu sein. Problematisch seien die örtlichen Verhältnisse, die eine Führung der Trasse nur bis zum Ortsrand erlauben würden. Auch wären die Fahrzeiten nach Darmstadt zu lang, so daß die Zugverbindungen auf der Main-Neckar-Bahn die bessere Alternative sei.

Neubaustrecke nach Kranichstein: Die Gleisbauarbeiten sind im wesentlichen beendet. Die im letzten Heft erwähnten Lücken wurden geschlossen. Lediglich auf der Brücke über die Odenwaldbahn müssen die Gleise noch befestigt werden, was bislang offensichtlich aufgrund der hohen Temperaturen nicht möglich war. Parallel wurde mit der Anlage der Rasengleisabschnitte begonnen (alle Streckenabschnitte außer den gepflasterten Anteilen in der Alsfelder Straße und der Siemensstraße). Die Aufstellung der Signlanlagen schreitet voran, ebenso der Aufbau der Fahrleitung. So ist z.B. der Abschnitt zwischen Endstation und künftiger Hst. Institutszentrum weitgehend fertiggestellt. Seit dem 1.9.2003 sind die Umleitungen für die OL H aufgehoben, hingegen verkehrt die OL K stadtauswärts über die Jägertorstraße.

Fahrplankonzept: Geplant ist, an Werktagen den Stadtteil Kranichstein durchgehend alle 7,5 Minuten zu bedienen, unabhängig von den Schulferien. Von den Ferien hängt jedoch ab, welche Endstation die Bahnen ansteuern werden. Die Grundlinie SL 5 wird alle 15 Minuten zwischen Kranichstein und Hauptbahnhof verkehren. Die Ergänzungslinie SL 4 wird an Schultagen zwischen ca. 6 und 9 Uhr und 12 bis 18 Uhr von Kranichstein nach Griesheim verkehren (entsprechend der bisherigen Verstärkungsfahrten der SL 9), außerhalb dieser Zeiten und in den Ferien soll nur zum Bahnhof gefahren werden. Neu (oder: wieder) eingeführt wird die SL 2 zwischen Böllenfalltor und Hauptbahnhof. Sie wird nur an Schultagen und in der HVZ verkehren (wie SL 4 bzw. bisherige Verstärker SL 9). Die restlichen Straßenbahnlinien bleiben weitgehend unverändert.

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Darmstadt: Die Baufirma hat den übernommenen ex-OEG Bw 714 aufgearbeitet und zu einem Niederbordwagen umgestaltet. Am 28.8.2003 steht der Wagen vor dem Eingang des Nordbads. Zu erkennen sind ebenfalls der Unterboden für das Rasengleis und die Anfänge der Fahrleitung.

Im Busbereich müssen einige Linien angepaßt werden. Die bisherige Kranichsteiner Hauptlinie OL H soll nur noch alle 30 Minuten nach Kranichstein verkehren, die Kurse im 15 Min-Takt sollen im Bereich des Schwarzen Wegs enden, wobei sich hier Proteste wegen der angeblichen Lärmbelästigung (und diverse andere Befindlichkeiten) ergeben. Die OL K wird Kranichstein nicht mehr anfahren. Der Westabschnitt zur Kleyerstraße wird mit der OL L zur TU Lichtwiese verknüpft, die OL D wird vom Ostbahnhof zur Heinheimer Straße verkehren (und damit der 1960 eingestellten SL 5 entsprechen), der bisher von der OL L bediente weitere Abschnitt zur Eissporthalle wird aufgegeben (Ersatz durch die Neubaustrecke).

Dampfzugbetrieb: Seit dem 30.8. verkehrt der Dampfzug wieder zwischen Schloß und Griesheim. Für den geschlossenen Beiwagen 145 (ex Neuchâtel) wird dies vsl. die letzte Saison sein, da er durch den im Aufbau befindlichen neuen Beiwagen (Fahrgestell ex OEG 713) ersetzt wird. Am 7.9. wird zur "Historischen Grenzkontrolle" zusätzlich der ST 3-Tw 57 pendeln.

Betrieb: Am 30.8.2003 wurde die SL 3 tagsüber wegen Bauarbeiten in Bessungen im SEV gefahren. Wegen einer Sportveranstaltung wendete die SL 9 am 3.9.2003 zwischen 10 und 19 Uhr in Griesheim vorzeitig an der Wagenhalle.


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05.09.2003