Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Verspätungen online: Seit Juni werden die aktuellen Verspätungsdaten aus den Leitstellenrechnern an den RMV übermittelt. Auf der Webseite des RMV werden die entsprechenden Informationen bei der Fahrplanauskunft angezeigt, jedoch erst bei Verspätungen ab drei Minuten. Abgefragt werden können alle Straßenbahnlinien, alle von der Heag betriebenen Buslinien, sowie derzeit gut zehn weitere regionale Linien, die bereits an die Leitstelle angeschlossen sind.

Straßenbahn Wagenpark: Nach dem Verkauf der ST 11-Tw 8211, 8212 und 8213 nach Iasi fehlen einige Taufnamen Darmstädter Partnerstädte. Am 7.6.2008 wurden daher im Rahmen einer kleinen Feier fünf neue Triebwagen getauft: ST 14-Tw 0775 auf "Alkmaar", 0780 "Chesterfield", 0786 "Liepaja", 0789 "Troyes" und 0791 "Uzghorod". Doppelt besetzt sind damit derzeit noch Uzghorod (Tw 8209, wird abgestellt) und Alkmaar (Tw 8210, wird der künftige Museumswagen der Serie ST 11).

Die neben dem Museumswagen verbliebenen beiden ST 11-Tw 8209 und 8214 sind gelegentlich noch im Einsatz. Mit einer Abstellung während der Sommerferien ist zu rechnen. Auch Museums-ST 10-Tw 7608 war Anfang Juni noch zweimal im Schülerverkehr im Einsatz.

Vollwerbung: ST 14-Tw 0784 erhielt Anfang Juni eine Vollwerbung für die PSD-Bank in hellblauer Grundfarbe.

[Bild]
Am 7.6.2008 wurden fünf Straßenbahnen im Btf. Böllenfalltor auf die Namen einiger Partnerstädte getauft. Von links: 0775 Alkmaar, 0780 Chesterfield, 0786 Liepaja, 0789 Troyes und 0791 Uzghorod.

Streckenausbau Arheilgen: Mitte Juni stockten die Bauarbeiten für gut 10 Tage. Die Stadt Darmstadt hatte ihre Zahlungen an die Baufirmen eingestellt, da ihrer Meinung nach einige ungeklärte Rechnungsposten aufgetaucht seien. Daraufhin unterbrachen die beteiligten Firmen die Arbeiten. Inwieweit die Forderungen gerechtfertigt waren, ist in der Öffentlichkeit nicht bekannt. Der Baustop brachte den engen Zeitplan noch weiter durcheinander und hat dem Ansehen des ohnehin schon mißtrauisch beäugten Projekts sicher nicht gut getan.

Nach der Wiederaufnahme der Arbeiten wurden binnen kürzester Zeit weitere Gleise verlegt. Zwischen der Hst. Fuchsstraße und der bisherigen Endstation Hofgasse fehlen noch ca. 150 m Strecke. Im Bereich der Kreuzung Fuchsstraße wird z. Zt. ein noch ausgelassenes Stück eingesetzt.

Noch keine Neuigkeiten gibt es zum Weiterbau der Strecke in den Arheilger Norden. Seitens der Stadt rechnet man damit, daß noch im Herbst die Zuschüsse aus der Landeshauptstadt bewilligt werden.

Neubaustrecke Alsbach: Mit dem ersten Spatenstich am 30.5.2008 wurde nun mit dem Bau der gut 900 m langen Verlängerung in Alsbach vom Beuneweg zur Melibokusschule begonnen. Zum Fahrplanwechsel am 14.12.2008 soll die Strecke in Betrieb genommen werden. An der neuen Endstation wird eine Wendeschleife mit Überholgleis und Bushaltestelle für die weiterführenden Linien gebaut. In der Wendeschleife werden Parkplätze angelegt. Am Rande der Baumaßnahme erhält Alsbach mit einem neuen Kreisel an der L3112 auch ein neues Eingangstor.

Im Verlauf der Strecke muß ein Bahnübergang neu eingerichtet werden. Für die Stromversorgung reicht eine Verstärkung der bestehenden Gleichrichterstation am Beuneweg aus.

Gegenüber der ursprünglichen Planung hat sich das Projekt um 1,2 Mio EUR auf 6,6 Mio EUR verteuert. Die Mehrkosten werden vor allem der gestiegenen Mehrwertsteuer, sowie auf gestiegene Materialkosten (Stahl, Kupfer) zugerechnet. Letztlich werden die Mehrkosten von der Heag mobilo übernommen, wobei innerhalb des Betriebs das Geld auch nicht frei verfügbar ist. Es wird sich zeigen, welche weiteren Einsparungen nötig sind.

Vsl. Mitte November soll die Strecke soweit fertiggestellt sein, daß die ersten Testfahrten möglich sind. Da dann die alte Wendeschleife entfällt, wird es ab diesem Zeitpunkt bis zur Inbetriebnahme im Dezember Schienenersatzverkehr geben.

Neubaustrecke Weiterstadt: Auch wenn sich die Weiterstädter SPD mit diversen Anträgen zum Stop der Planungen nicht durchsetzen konnte, wurde das Projekt vorerst auf Eis gelegt. Grund seien die hohen Kosten, die derzeit weder Weiterstadt noch Darmstadt aufbringen könnten. Die Planungen sollen dann weitergehen, wenn sich der finanzielle Spielraum gebessert hat. Wann das sein wird, kann natürlich niemand voraussehen. Unabhängig von der "vorläufigen" Einstellung der Planungen wollen beide Städte aber einen Trassensicherungsvertrag abschließen, in dem festgehalten wird, daß die für den Gleisbau benötigten Grundstücke nicht anderweitig verwendet werden können.

Bauarbeiten: Wegen Kanalbauarbeiten in der Karlstraße wurde die SL 3 am 23. und 24.5. auf Busse umgestellt.

Am Wochenende 21./22.6. wurden die Gleise und Weichen im Bereich der Zufahrt zum Btf. Frankenstein erneuert. Aus diesem Grund wurde der Straßenbahnverkehr nach Alsbach am Abend des 20.6.2008 eingestellt und durch Busse ersetzt. Auf dem Streckengleis Richtung Alsbach wurden ab der Hst. Friedhof insgesamt sieben Züge abgestellt und durch einen Sicherheitsdienst bewacht. Mit ihnen wurde am 23.6. der Betrieb nach Alsbach wieder aufgenommen, nachdem die Weichen und Gleise im Bereich der Strecke erneuert waren. Da die Gleise in der Zufahrt zum Btf. Frankenstein erst im Laufe des Tages fertiggestellt wurden, verkehrte die SL 8 ganztägig im 15-Min-Takt, die SL 1 und 6 entfielen.

Heinerfest: Vom 3.-7.7.2008 wurde der Fahrplan anläßlich des größten Darmstädter Volksfests erweitert. Wie immer wurde der Straßenbahnbetrieb Richtung Böllenfalltor und zur Lichtenbergschule im Verlauf des Tages eingestellt und durch umgeleitete SEV-Linien ersetzt. Wie bereits im vergangenen Jahr verkehrte dabei die OL O nicht mehr durchgehend von Ober-Ramstadt bis nach Darmstadt, sondern es mußte am Böllenfalltor in eine getrennte OL 2 umgestiegen werden, mit z. T. mehr als suboptimalen Anschlüssen (12 min Wartezeit). Ob dies der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zuträglich ist, sei dahingestellt. Ebenso wurde von Seiten der Bestellerorganisation Dadina schlichtweg "vergessen", einen 15-Min-Takt auf der OL H zwischen 23 Uhr und 1 Uhr, wie er in früheren Jahren üblich war, zu bestellen.


Arbeitsgemeinschaft Historische HEAG-Fahrzeuge e. V.

KSW-Tw übernommen: Am 6.5.2008 traf im Btf. Frankenstein der aus Augsburg übernommene KSW-Tw 507 ein. Er soll langfristig als Zugfahrzeug für den in Aufarbeitung befindlichen KSW-Bw 171 dienen. Um das Fahrzeug auf dem Vereinsfest präsentieren zu können, wurde zunächst die Kinderbahn-Verkleidung abgebaut.

10 Jahre ARGE: Am 18.5.2008 fand im Btf. Frankenstein ein Vereinsfest statt, bei dem neben den planmäßigen Dampfzugfahrten auch Sonderfahrten mit Tw 57+Bw 132 und Tw 31 zwischen Schloß und Eberstadt geboten wurden. Im Betriebshof wurde ein Großteil des historischen Wagenparks ausgestellt. Als Besonderheit wurde auch der KSW-Bw 171 präsentiert, um mit dem aktuellen Bauzustand einen Teil der Vereinsarbeit zu dokumentieren.

[Bild]
Bis wieder ein KSW-Zug in Darmstadt verkehrt, wird es sicher noch einige Zeit dauern. Mit der Aufarbeitung des SB 5-Bw 171 und dem Ankauf des Tw 507 aus Augsburg ist aber bereits mehr als nur der sprichwörtliche erste Schritt getan. Beide Fahrzeuge wurden während des Vereinsfests im Btf. Frankenstein ausgestellt.


(Zurück zur vorigen Seite)

14.01.2009