Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Kombiticket ausgeweitet: Nachdem bereits Fußballfreunde mit der Eintrittskarte zugleich eine Fahrkarte für Darmstadt und den Landkreis in der Tasche haben, gilt diese Regelung nun auch für das Theater "Neue Bühne Darmstadt".

Nachtverkehr: Die zusätzlichen Abfahrten auf den Linien 8, 9 und H um 1.19 Uhr und 2.19 Uhr in den Nächten Fr/Sa und Sa/So sind so erfolgreich, daß eine Ausweitung vorgesehen ist. Dazu wird in diesem Jahr ebenfalls in den Nächten vor bestimmten Wochenfeiertagen gefahren, sowie an allen Fastnachtstagen vom 28.2.-4.3.2003.

Straßenbahn Vollwerbungen: Im Januar 2003 wurde die Daimler-Benz-Werbung an ST 13-Tw 9855 gelöscht. Im Februar verlor SB 9-Bw 9437 die Werbung für "Das bunte Haus". Beide Wagen fahren wieder in Standardlackierung.

Taufe: Am 11.1.2003 wurde ST 13-Tw 9859 auf den Namen einer weiteren Partnerstadt getauft. Er ist nun mit dem Namen "Logroño" unterwegs.

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Darmstadt: Die Arbeitsgemeinschaft Historische HEAG-Fahrzeuge bietet bis einschließlich Mai an jedem ersten Sonntag im Monat die Möglichkeit zur Besichtigung der (abgestellten) historischen Trieb- und Beiwagen. Die Fahrt vom Schloß zum Btf. Frankenstein wird dabei mit ST 3-Tw 57 und SB 6-Bw 182 durchgeführt. Am 2.2.2003 wartet der Zug in der Wendeschleife des Btf. Frankenstein auf die Teilnehmer der Besichtigung.

Bauarbeiten: In diesem Jahr stehen größere Baumaßnahmen an, die entsprechende Umleitungen bzw. Ersatzverkehre zur Folge haben. Während der Osterferien werden die Arbeiten in der Rheinstraße fortgesetzt, hierbei handelt es sich zunächst um den Abschnitt Kreuzung Grafenstraße bis Luisenplatz. Im Mai werden die Gleise zwischen Berliner Allee und der Hindenburgstraße (vor der Hst. Rhein-/Neckarstraße) ausgetauscht. Als letzter Schritt steht 2004 die Erneuerung des Gleisdreiecks Rhein-/Neckarstraße an.

Unmittelbar nach dem Heinerfest beginnt im Juli die erste Großbaustelle. Die seit langem geplante Verlegung der Hst. Schloß vor den Marktplatz und Entfall der Hst. Holzstraße wird dann - einschließlich Gleiserneuerung - umgesetzt. Das Projekt war und ist insofern umstritten, als Kritiker durch die neue Haltestellenanlage eine Zerstörung des "freien Blicks" auf das Schloß befürchten. Zeitgleich werden die Gleise am Roßdörfer Platz und am Herdweg erneuert. Während dieser Zeit ist der Btf. Böllenfalltor damit nicht erreichbar. Im Rahmen der Bauarbeiten am Marktplatz soll auch die Schloßschleife erneuert und die Fahrtrichtung umgedreht werden. Dies steht u.a. im Zusammenhang mit einem geplanten Kongreßzentrum am Schloßgraben.

Die zweite Großbaustelle betrifft den Umbau der Gleisanlagen am Hauptbahnhof im Herbst. Der Einbau einiger Weichen war schon für den vorigen Herbst ausgeschrieben worden, wurde jedoch nicht umgesetzt. Durch die Umbauten wird die Gleislage so verändert, daß die Linie 3 eine neue "große" Schleife erhält und damit direkt vor dem Hauptportal des Bahnhofs abfahren kann. Ebenso wird die bisherige Blockumfahrung teilweise aufgelöst. Von der Berliner Allee kommende Züge können dann "gerade" in Richtung Bismarckstraße weiterfahren. Die Blockumfahrt wird dann nur noch für wendende Züge (bislang SL 1 und 3) benötigt. Nachteil dieser Änderung: Das bisherige Abstellgleis nördlich der Haltestelle entfällt. Ein Vorteil entsteht durch getrennte Haltepositionen für Straßenbahnen und (städtische) Busse: Beide Verkehrsmittel können sich gegenseitig überholen und sind damit unabhängig beim Fahrgastwechsel.

Straßenbahn nach Kranichstein: Nach der Weihnachtspause sind die Arbeiten zunächst nur langsam wieder angelaufen. Durch die längere Frostperiode waren zunächst keine Tiefbauarbeiten möglich, so daß sich die Baustelle in der Alsfelder Straße (zwischen Abzweig SL 6-8 und zukünftiger Hst. Meßplatz) gegenüber dem Vorjahr weitgehend unverändert präsentiert. Der Gleisbau hingegen ist in Kranichstein deutlich fortgeschritten: Die Gleise sind zwischen Institutszentrum und Esselbornstraße (jeweils ausschließlich der Haltestellen und Bahnübergänge) und von der Esselbornstraße bis vor den Gleisbogen Siemensstraße verlegt, auch hier mit Ausnahme der Bahnübergänge. Im Februar wurden die Bauarbeiten zur Errichtung des Sozialgebäudes an der Endstation ausgeschrieben, dieses soll ab Ende März gebaut werden. Die Strecke soll planmäßig am 14.12.2003 in Betrieb gehen, am 13.12.2003 sind die üblichen Feierlichkeiten geplant.

Straßenbahn nach Weiterstadt: Wenig erfreuliches ist von diesem Projekt zu berichten. Die örtliche SPD stellt sich plötzlich (als einzige Fraktion) gegen das Projekt. Im Januar erklärte der Fraktionsvorsitzende das Projekt für "unsinnig" und lehnte jegliche weitere Untersuchungen ab. Auf einer wenige Tage später folgenden Ausschußsitzung wurde die Bahn zwar noch immer abgelehnt, jedoch der Einholung weiterer Kostengutachten zugestimmt. In einer Stadtverordnetensitzung zeigte sich dann ein ähnliches Bild: "Die Straßenbahn paßt nicht in unsere Innenstadt", so die SPD-Aussage. Und auch bekannte Sprüche aus den vergangenen Jahrzehnten tauchen wieder auf, wie z.B. "Eine Verödung der Innenstadt, Umsatzeinbußen der ortsansässigen Geschäfte". Auch hier wurden dann zunächst weitere Gutachten beschlossen. Dabei setzte sich die SPD mit einer weiteren Variante durch: Es sollen auch die Kosten für eine Straßenbahn auf der Trasse der ehemaligen Riedbahn ermittelt werden. Planer hatten diese Variante bereits im Vorfeld verworfen, so daß die erneute Untersuchung im wesentlichen nur als Bremsversuch zu werten ist. Ein Problem hat die SPD inzwischen: Büttelborn und Groß-Gerau, jeweils weiter nordwestlich gelegen, haben ebenfalls Interesse an einem Straßenbahnanschluß bekundet.

Weitere Neubaustrecken: Die Planungen für den zweigleisigen Ausbau in Arheilgen und eine Verlängerung bis zum nördlichen Ortsrand schreiten voran. Das Stadtplanungsamt möchte nach dem aktuellen Zeitplan voraussichtlich gegen Ende des Jahres das Planfeststellungsverfahren einleiten.

Auch eine Verlängerung der SL 8 am Südende rückt wieder näher: Die 1979 bis Alsbach verlängerte Strecke soll eine Station bis zur Melibokusschule weitergeführt werden. Die südliche Nachbargemeinde Zwingenberg hat auch - zum wiederholten Mal und fast schon regelmäßig - eine Überlegung zur Verlängerung bis in den Ort geäußert, was aber z.Zt. wenig Chancen auf Verwirklichung hat.

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Darmstadt: Einen Sachschaden im sechsstelligen Bereich verursachte die Entgleisung des ST 12-Tw 9118 am 23.1.2003. Auch wenn die Aufnahme schlimmeres vermuten läßt, wurde nur die Straßenbahnfahrerin leicht verletzt.

Betrieb: Eine vermutlich durch die Fahrerin falsch gestellte Weiche ist die Ursache für einen folgenschweren Unfall am 23.1.2003. Gegen 12.30 bog ein Zug der SL 9 (bestehend aus ST 12-Tw 9118 und SB 9-Bw 9449) aus Griesheim kommend an der Berliner Allee über die neue Verbindungskurve zum Hauptbahnhof ab, anstatt geradeaus weiterzufahren. Dabei kollidierte der Triebwagen mit einem entgegenkommenden Lkw und entgleiste mit allen Achsen. Beim Unfall wurde die Fahrerin der Straßenbahn leicht verletzt. Der Beiwagen konnte gegen 15 Uhr in den Btf. Böllenfalltor gebracht werden, das Eingleisen des Tw 9118 durch die Feuerwehr dauerte hingegen bis etwa 19.30 Uhr. Während der Aufräumarbeiten verkehrte die SL 1 von Eberstadt zum Schloß, die SL 9 vom Böllenfalltor über Bismarckstraße zum Hauptbahnhof, der Restabschnitt nach Griesheim wurde mit Bussen bedient.

Wegen eines Fastnachtsumzugs verkehrten die SL 7 und 8 am 2.3.2003 nachmittags von 13 bis 16 Uhr nicht nach Arheilgen, sondern endeten bereits an der Gleisschleife Merck. Die Buslinie WX endete am Arheilger Nordrand, ohne Anschlußmöglichkeiten zur Straßenbahn.

Bus Neuzugang: Zum 1.1.2003 hat das Tochterunternehmen "Glück&Seitz" das in Roßdorf ansässige Unternehmen "Rosignol" übernommen. Dabei ging es in erster Linie um die Konzession für die Linie K53 (Darmstadt/Böllenfalltor-Frankenhausen-Neutsch). Im Namen von G&S entfällt der bisherige Vorsatz "Bergsträßer Reisebüro".


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01.03.2003